geschrieben von der Roverrunde
Eine Rosskur ist ein jährliches Event, dass nur die Roverstufe und deren Leiter betrifft. Bei einem Laufweg von 63km (laut dem Organisationsteam) mussten die knapp 50 teilnehmenden Roverstufen, die aus der gesamten Diözese stammen, zehn Geländespiele und zwei Kreativaufgaben absolvieren. Eine Rosskur kommt meist auch mit einem Motto. Dieses Jahr fiel die Wahl auf 'Super Mario' und brachte sogleich auch eine Neuerung mit sich. Zwischen den einzelnen Stationen gab es auch sechs von den unverkennbaren ?-Boxen aus dem Mario-Universum zu finden. Diese waren mit Vorhängeschlössern versehen, die mittels einiger kniffligen Rätsel, die man zum Beginn des Events erhielt, geknackt werden mussten und man sich somit einige Extrapunkte verdienen konnte.
Beim Ankommen merkte man durch die zahlreichen Mario Elemente, wie z.B. ein Burgtor aus Kartons oder einer gesägten Fotowand, die sogar einige Accessoires wie Schnauzbärte und verschiedenste Kopfbedeckungen (aus dem Mario-Universum stammende versteht sich) mit sich brachten, schnell, dass sich das Orgateam viel Mühe und Gedanken gemacht, sowie viel Fleiß investiert hat.
Außerdem konnte man anhand der Kostüme zügig feststellen, wie motiviert manche Gruppen auf diese Rosskur waren. Doch wir haben natürlich nicht an solche Bekleidung gedacht. Nach dem Registrieren wurden uns eine Karte mit der ersten markierten Station ausgehändigt, sowie etwas Verpflegung. Zudem haben wir unser Tarp aufgebaut. Von welchem später bestimmt noch Gebrauch gemacht wurde…
Mit einer Stunde Startverzögerung begab sich unsere Gruppe, bestehend aus Georg, Sarah und Samuel - denn mehr war von unserer Roverrunde leider nicht übrig - zur ersten Station. Bei dieser ging es um das Kommunizieren und Koordinieren durch ein Kachelfeld. Doch der Haken dabei war, dass die erste Person blind, die zweite Person taub und die letzte Person stumm gemacht wurde. Durch einen genialen Einfall Georgs konnten wir diese Station jedoch meistern und alle Punkte mitnehmen.
Angekommen an der zweiten Station hatten wir schnell beschlossen, dass wir diese gekonnt überspringen, da wir einen Kurzfilm drehen sollten und wir kein Video drehen wollten.
Die dritte Station konfrontierte uns mit einem Klempnerquiz, bei dem wir für jede richtige Antwort ein zusätzliches Rohrteil bekamen. Die Rohrteile wurden dazu benötigt um Wasser von A nach B zu transportieren (wer hätts gedacht). Obwohl wir beim Quiz nicht so gut abgeschnitten haben, konnten wir dennoch sechs Punkte ergattern.
Wer hat Lust auf Mario Party? Denn genau das hat uns an der nächsten Station erwartet. Jeder von uns dreien durfte einmal würfeln und dann das erwürfelte Minigame spielen. Georg musste mit einem Medizinball Aufsteller, die Mariocharaktere darstellten, umwerfen;
Sarah musste einen Turm aus Schaumstoffmatten unter sich aufbauen, indem sie auf eben diese sprang, während die anderen beide sie damit bewarfen. Im dritten Spiel mussten wir Wasser in einen Kanister umfüllen, indem wir unsere Münder verwendeten. Das alles musste unter Zeitdruck erledigt werden, wobei dieser uns nur im Wasserspiel störte.
Um 02:30 Uhr versuchten wir zu schlafen. Da unser Tarp und unsere Schlafmaterialen auf dem Zeltplatz waren, ließen wir uns auf einer Holzbank nieder. Doch nach dreieinhalb Stunden vergeblichen Versuchens beschlossen wir, die fünfte Station zu besuchen und mussten ärgerlicher Weise feststellen, dass dort die Schlafbedingungen viel besser waren.
Trotz unserer Müdigkeit haben wir diese Station gut hinbekommen. In dieser musste Sarah ein Mario Kart (ein ferngesteuertes Auto) durch eine Rennstrecke manövrieren. Da das allein zu einfach wäre, konnte sie die Rennstrecke nicht sehen und Georg und Samuel mussten ihr beschreiben, wie sie zu fahren hatte.
Kurz durch ein militärisches Sperrgebiet gewandert (wie kommt ihr darauf, dass wir uns verlaufen hätten?), fanden wir auch die sechste Station. Bevor Sarah und Samuel den blinden Georg durch einen Hindernislauf navigierten, in dem er keine Absperrungen berühren durfte und zehn Steine sammeln musste, räumten wir noch in einem Mario Kart Quiz ab.
Diese Station war auch die letzte für uns.
Wir hatten beschlossen, dass wir zu KO sind um noch groß weiterzumachen. In der nächstgelegenen Stadt (Bruchsal) fuhren wir mit dem Bus zum Zeltplatz zurück. Am Zeltplatz haben wir dann erstmal sechs Stunden damit verbracht, uns im Auto auszuruhen und dem dortigen Burger King und dem Bauhaus einen Besuch abzustatten. Am Abend gab es passend zum Motto Pasta und die Siegerehrung.
Unsere Gruppe belegte den 41./50. Platz. Auch wenn manch einer diese Platzierung als schlecht erachten würde, sind 34 zurückgelegte Kilometer, teils bei großer Müdigkeit, eine beträchtliche Leistung. Die für uns drei erste Rosskur, hat uns allen viel Spaß und Freude bereitet, sowie unser Durchhaltevermögen unter schwierigen Umständen, wie schmerzenden Füßen und Müdigkeit, und unseren Teamgeist gestärkt. Wir haben einstimmig Bock, noch einmal bei so etwas mitzumachen, beim nächsten Mal auch gerne mit etwas Verstärkung 🙂
Wir bedanken uns beim Rover AK und dem Vorbereitungsteam vor Ort für diese tolle Aktion!
In diesem Jahr mussten coronabedingt viele unserer Aktionen sowie all unsere Gruppenstunden seit Mitte März ausfallen. Verständlicherweise wurde auch das große Landeslager FarbenmEEHr 2020 verschoben. Die freigewordene Zeit nutzen vier Rover plus Leiter, um ein kleines Lager zu machen. Anstelle eins geplanten Kanuhikes wurde es ein Wanderlager im Westerwald. Uns schien es als würden wir weniger Menschen und somit weniger Infektionsgefahren beim Wandern treffen als auf beliebten Kanustrecken. Diese Annahme sollte sich bestätigen und so ging es los…
15. August 2020 9km 216m 44m
Das Abenteuer unserer roverigen Roverrunden Rover begann morgens am Bahnhof der Heimat. Dort trafen wir uns, um das abenteuerliche Erlebnis einer Bahnfahrt zu wagen. Schnell die obligatorischen Gruppenbilder gemacht und dann los zum Gleis, bereits auf den ersten Metern machte sich das ausgeklügelte Packsystem von P3 bemerkbar.
Kaum ging es los, ging es auch schon schief, denn eigentlich durften wir in dem Zug, in dem wir saßen, nicht mitfahren, hatten aber Glück, da es P5 gelang, den Zugbegleiter mit seinem ungewöhnlichen Charme zu betören. Also blieben wir bis Koblenz sitzen, dort angekommen herrschten bei besagtem Packsystem immer noch Probleme, wir nutzten die 40 Minuten Umsteigezeit um gemeinsam sinnvoll packen zu üben, das Probepacken eine Woche zuvor war demnach für manchen unnötig gewesen. Eine kurze Zugfahrt weiter kamen wir dann endlich am Zielbahnhof in Braubach an und liefen los in Richtung Lahnstein.
Idyllisch startete unsere Tour mit 3km Gehweg neben einer Bundesstraße. Total entkräftet von diesem anstrengenden Marsch machten wir bereits einen guten Kilometer weiter Mittagspause. Bisher hatten wir uns von Weggurken und den Geburtstagsmuffins von P1 ernährt, mittags gab es noch Brot mit Käse und Aufstrich. Wir besprachen die weitere Route und überquerten so recht bald die Lahn, dort sollte es von einem Wanderparkplatz zu einer Grillhütte am Berg gehen. Die letzten zwei Kilometer gehörten zur „waldromantischen Ruppertsklamm“ und waren streckenweise sehr anstrengend mit Gepäck. Der Aufstieg lohnte sich, denn oben angekommen, gab es eine Quelle und eine tolle Schutzhütte, wo wir gut über Nacht bleiben konnten. Zum Abendessen kochte P4 für uns leckeren Hartreis.
16. August 2020 10km 170m 301m
Die Nacht war relativ erholsam und so ging es früh am Morgen bereits mit der nächsten Etappe los. Nach einigen Aufstiegen und Aufstrichen erreichten wir endlich das Brexbachtal. Dort bezogen wird die altbekannte Hartriegel Hütte auf Platz 12, zogen allesamt wasserfähige Kleidung an und kühlten uns in der Brex ab. (*2) Nach diesem erholsamen Bad duschten wir uns ab und fühlten uns wie neu. (*1) Zum Abschluss des Tages kochte unser guter Koch Barilla leckere Spaghetti, diesmal sparten wir kein Gas und kochten die Spaghetti, bis sie tatsächlich weich genug waren. Nach einem phänomenalen Spülerlebnis, bei dem P3 und P2 die Nutzung von Geschirrtüchern nicht für nötig erachteten, bereiten wir uns endlich auf eine erholsame Nacht vor. Kurz vor dem Schlafen wollten wir noch eine ruhige Runde Karten spielen. Aufgrund fehlender Taktik verlor ein gewisses Truppmitglied, P3, mehrere Runden, worüber er sehr verärgert war und Karten fliegen ließ. Nun brachten die Kinder ihren Leiter zu Bett und gingen kurz darauf auch zu Bett.
(*1) Es fing an zu nieseln, als P2 das Nudelwasser holte. Der Gefahr trotzend, den Topf mit Regenwasser zu füllen, ist P2 anstatt zu naheliegenden Wasserstelle 200 Meter weitergelaufen, zur überdachten Wasserstelle. Auf dem Rückweg lief P2 durch den gerade ausgebrochenen Schauer - natürlich ohne Topfdeckel.
(*2) Nur P4 und P5 haben sich ganz reingelegt, die anderen dürfen sich von nun an Warmduscher nennen.
17. August 2020 0km 0m 0m
Unser Tag begann gestern um 23:08 Uhr mit Baumfällarbeiten. Nachdem wir alle in unseren Schlafsäcken standen und die Situation genauer analysierten, stellten wir fest, dass P3 gerade eingeschlafen war und uns mit seinem Schnarchen beglückte.
Logbuch
00:12 Uhr P3 weckt P1
00:33 Uhr P1 schläft wieder ein
01:09 Uhr P3 weckt uns alle
01:22 Uhr Wir schlafen wieder ein
01:43 Uhr P3 weckt uns alle erneut
01:44 Uhr Unmut macht sich breit
04:49 Uhr Wiederholte Weckaktion
04:51 Uhr Gemüter werden zunehmend gereizt
06:22 Uhr P3 wird wieder laut
06:23 Uhr Lösung werden gesucht
06:26 Uhr Flugbahnen werden berechnet
06:30 Uhr P3 hört auf zu Schnarchen
Ohne viel Schlaf, unentspannt und hungrig standen wir heute Morgen zum Frühstück nicht auf, sondern frühstücken im Bett - war lecker. Im Laufe des Vormittags sind P3, P2 und P4 einkaufen gegangen, P1 und P5 blieben am Platz und wuschen die verschwitzten Klamotten aller. Hierbei war ein toter Geruchssinn von Vorteil. Den Nachmittag verbrachten wir gemütlich am Lagerplatz und machten eine Wanderung durch das Brexbachtal.
Der Abend war gestaltet von vielen „ich hab Hunger“ Rufen P1s. (*1) P4 erschien als P1s Held in glänzender Rüstung und kochte eine schmackhafte Mahlzeit (Maultaschensuppe) um die boshafte Herrscherin zu besänftigen. Die Künste unseres Hofnarren, P3, wurden nicht benötigt. Der fastende Mönch und der Hofnarr ergaben ein gar famoses Spülduett, nach eingänglicher Schulung wurden diesmal sogar die Teller und Töpfe sauber. Der Abend Klang mit Spiel und Gesang aus. Vor der Schlafenszeit wurde der Hofnarr in die Verbannung geschickt, um die restliche Hofgesellschaft nicht des Schlafes zu berauben.
Heute haben wir gelernt, das Lavendelkerzen auf Flattervieh anziehend wirken und dadurch regelmäßig als zweiter doch ihr Leben nach dem Tod fristen.
(*1) Weil P5, der fiese Praktifant (*2) des Zauberlehrlings dem Volk die Essensaufnahme untersagte, bis das epische Epos der vergangenen Abenteuer abgeschlossen war.
(*2) Praktifant ? dicker Praktikant
18. August 2020 0km 0m 0m
Heute begann unser Tag nicht um 23:08 Uhr, sondern gesittet um 09:20 Uhr, dies verdanken wir der räumlichen Trennung von P3, wodurch nun 2 Hausgemeinschaften gebildet wurden. Die zweite Hausgemeinschaft (Fe.) verbrachte die Nacht aber nicht wie geplant in einer Schutzhütte, sondern logierte in der Behindertentoilette, um einer nächtlichen Brise zu entgehen. So starteten wir ausnahmsweise einmal ausgeschlafen in den Tag und genossen das Frühstück in vollen Zügen. Um etwa 11:30 Uhr machten sich P5, P4 und P1 auf dem Weg nach Bendorf, um die Versorgung für die nächsten Tage sichern.
Währenddessen tat P3 das, was er am besten kann. Nichts. P2 war in dieser Zeit verschwunden. Am Nachmittag waren wir hauptsächlich faul doch gegen den frühen Abend rafften wir uns nochmal dazu auf, die Wanderwege in der näheren Umgebung zu erkunden. Dabei wurden spektakuläre Höhenwanderung unternommen. P3 knotete in der Zeit gewissenhaft unser Abendessen und Frühstück in der Brex fest, um es zu kühlen. Abends schrieben wir unter P5 Zwang hunderte Postkarten, um unsere Angehörigen und die Leiterrunde zu beglücken. Für ein paar Auserwählte hatte unsere Kreativstelle eine besondere Aufmerksamkeit in Repertoire – Knoblauchkarten.
Doch leider fiel uns nach dutzenden Postkarten auf, dass P3 Knotenkünste zu wünschen übrigließen und so durften wir unsere Weißwürste flussabwärts jagen. Die erste Packung fanden wir innerhalb weniger Minuten, die Zweite blieb verschwunden. Deshalb formierten wir uns um und so konnten wir gleichzeitig kochen und weitersuchen. Noch bevor das fleißige Küchenteam sein Werk vollenden konnte entsprang aus aller Dunkelheit das heißgesuchte Päckchen Weißwürste mit P5 im Schlepptau. Im weiteren Verlauf des Abends verzehrten wir die vorzüglichen Käsekartoffeln mit einem delikatess-Rotwein. Gegen 23:59 Uhr legten P3 und P4 ihr Spiel zur Seite, um mit dem gesamten Trupp P2 zum Geburtstag zu gratulieren.
19. August 2020 10km 308m 114m
08:30 Uhr Aufstehen der Allgemeinheit, erholsamer Schlaf
08:40 Uhr Zweite Hausgemeinschaft erwacht ebenfalls aus dem Reich der Träume
08:45 Uhr Wasser für Weißwurstfrühstück wird aufgesetzt
08:50 Uhr Wir freuen uns über die Weißwürste
08:55 Uhr Es wird ein erstes Mal angestoßen, P2 trinkt Wasser -Filmriss-
10:00 Uhr die Weißwürste Brezeln und Bier sind leer, Unmut über die bevorstehende Wassermelone entsteht
10:04 Uhr P5 beschwert sich über zu viele Brezeln, Süßer Senf ist immer noch lecker
10:06 Uhr P3 erleidet Schock durch Wespen, knallt Bier auf den Tisch und erzeugt Tsunami, geht aus der Hütte, kommt in Schlafsack eingewickelt wieder
10:09 Uhr P3 ist der einzige, der sich auf den ersten Kuchen freut
10:11 Uhr P5 singt Weihnachtslieder, P3 auch
10:14 Uhr P5 singt immer noch Weihnachtslieder, P4 tanzt dazu Bollywood
10:19 Uhr P4 und P3 versuchen den Holländern unsere Wassermelone anzudrehen *successful* kommen ohne Wassermelone dafür mit Holländer zurück
11:00 Uhr P3 putzt Klo, keiner hat wirklich Bock auf wandern mit Rucksack
11:40 Uhr Alle packen ihr Zeug, die Lust auf die bevorstehende Wanderung hält sich deutlich in Grenzen, P3 Packkonzept wirkt mal wieder abenteuerlich
12:06 Uhr Los geht’s!
13:10 Uhr Erste Pause am idyllischen Tümpel, P3 findet Fische süß
13:16 Uhr Coole Libelle gesichtet
13:31 Uhr Zweite Pause
14:13 Uhr Ankunft in Nauort Mitte, Postkarten werden verschickt, P3 Füße stinken, Flo ärgert sich über Fehlkauf „fuuuu“, da Schokolade auf dem Kuchen ist
14:58 Uhr P4 und P3 essen ihr Kratzeis seit 20 Minuten
16:07 Uhr Weitere Pause nach Orientierungsschwierigkeiten
16:10 Uhr P5 P4 suchen einen Friedhof
16:19 Uhr Gruselige Geräusche kommen aus dem Wald es wird spekuliert ob es ein Wolf oder ein Braunbär ist
16:21 Uhr Zwei Eichhörnchen poltern laut durch das Gebüsch - Fehlalarm
17:03 Uhr Ankunft am Lager - dürftige Hütte
18:04 Uhr Nach einer abenteuerlichen Erkundungstour erreicht wir den Friedhof um Wasser aufzufüllen (Ge. und P4)
18:32 Uhr Mit Wasser am Lagerplatz angekommen
18:47 Uhr Es gibt Knödel mit Soße
21:00 Uhr Wir legen uns unter unserer Tarp, P3 schläft im Kerzenlicht ein
20. August 2020 14km 235m 207m
Der Tag begann wieder einmal für alle außer Herrn P3 mit melodischem Schnarchen von Herrn P3. Morgens gab es P2s zweiten Geburtstagskuchen, dieser schmeckt uns sehr gut. Nach diesem frivolen, fantastischen Frühstück bauten wir unser Tarp ab, packten unsere Sachen und liefen los.
Unser Mittagessen nahmen wir in einem lieblichen Örtchen namens Oberhaid zu uns. Es bedurfte mehrerer Anläufe aber nach guten 1,5 Stunden Mittagspause rafften wir uns zur zweiten Hälfte unserer heutigen Etappe auf.
Nun sollte es nicht mehr weit sein bis zur ausgesuchten Schutzhütte, doch dort angekommen stellte sich die Hütte als verdrecktes Loch heraus die mehrere feucht fröhliche Partys erlebt haben musste und so zogen wir weiter zur Ausweichhütte. Die Lage die dieser Hütte war hervorragend, leider waren nicht nur wir dieser Meinung, denn auch ein sehr aktives Volk Hornissen belagerte diese Hütte bereits seit längerem und so machten wir uns auf der Karte kund und fanden zwei weitere Schlafmöglichkeiten. Die erste der neuen Hütten stellte sich als Privatbesitz heraus, die zweite fanden wir auch nach längerem Suchen nicht. Schließlich entschlossen wir uns dazu, beim örtlichen Schützenverein nachzufragen, ob wir nicht unter deren Vordach schlafen durften - wir durften!
Es war kurz vor 19 Uhr als wir endlich unsere Rucksäcke absetzten und unser Nachtlager vorbereiteten, P2 und P5 gingen noch in den Ort zum Einkaufen und kamen bereits nach einer knappen Stunde wieder. Dann kochten wir (*1) Nudeln mit Pesto und gingen schlafen.
(*1) zum Glück wieder
21. August 2020 7km 182m 151m
Da wir heute nur relativ kurz wandern mussten, erlaubten wir es uns, nach dem Wecken gemütlich zusammenzusitzen und zu frühstücken. Danach machten wir uns auf den Weg Richtung Westernohe. Dabei kamen wir an einigen idyllischen Dörfern und Wäldern vorbei, bis wir unser Ziel erreichen.
Endlich angekommen, begannen wir, unser Tarp aufzubauen und uns endlich wieder zu duschen. Während die ersten von uns duschten, begannen einige Tropfen zu fallen und wir verfrachteten das gesamte Gepäck unter das Tarp. Daraufhin duschte auch der Rest und wir begannen unsere Kleidung zu waschen, zum Teil auch ohne Socken für danach aufzuheben.
Nach einem Kampf um geeignete Plätze zum Trocknen für Wäsche legten wir uns ins Gras und erholten uns von unseren Strapazen.
Lange blieben wir jedoch nicht liegen und packten einen Ball und eine Frisbee aus, die unterschiedliche Ausprägung motorischer Fähigkeiten war deutlich zu erkennen, denn präzise war kaum ein Wurf 😀 . Diesen erholsamen Nachmittag beendeten wir mit leckeren Tortellini und einer wässrigen Sahnesoße mit Käse am Boden. Es war bereits dunkel als wir mit dem Essen fertig waren und so blieben wir nicht mehr lange wach, wir spülten ab und bereiteten unsere Isomatten vor. Die zweite Hausgemeinschaft machte sich daran ein Lagerfeuer zu entzünden, was dank tatkräftiger Unterstützung der ersten Hausgemeinschaft sogar gelang.
22. August 2020 0km 0m 0m
tipp tipp tipp - Hallo ?? So geweckt werden will wohl niemand, vor allem nicht um 4 Uhr nachts. Doch was zählen alte Konventionen und Bräuche? Nichts! Das dachte sich auch P3 als er nachts ins Tarp schlich, sich neben P5 legte und ihm das netterweise auch mitteilte.
An unserem entspannten Ruhetag in Westernohe nutzten wir den entspannten Morgen um etwas länger in den Schlafsäcken liegen zu bleiben. Frühstück gab es selbstredend im Schlafsack. Wir durften dabei vom Großmeister persönlich lernen, wie viel Nussnougatcreme auf eine Scheibe Brot passte.
Nach einem zuckerhaltigen Frühstück machten wir uns auf, mit einem 4 rädrigen, 9 sitzigen, mit Rollstuhlrampe ausgestattetem gelben FAHRRAD nach Rennerod. Das Einkaufen gestaltete sich recht problemfrei. Zurück am Lagerplatz schafften wir es zunächst nicht, uns aufzurappeln, um ein Lagerrundgang durchzuführen. Erst wollten wir noch zwei Stunden erfolgreich faulenzen. Auf dem Lagerrundgang machte P2, kurzärmlig und mit kurzen Hosen bekleidet, nähere Bekanntschaft mit einem Feld von Brennnesseln. Fanden die Brennnesseln nicht so toll, er auch nicht.
Während der darauffolgenden Pause am Waschbecken mit kühlem Nass, machten wir einen Sport daraus den unkaputtbaren Ball mit dem Messer zu fangen - ist übrigens schwieriger als man denkt! Nach der anstrengenden Tour über das Bundeszentrum machten wir mal wieder das, was wir am besten können, nichts und Orangen essen.
Zum Abendessen sollte gegrillt werden, dazu entschlossen wir uns mit der Hilfe des großen Feuermeisters P3 ein loderndes Höllenfeuer zu entfachen. Die Anschaffung des Feuerholzes gestaltete sich jedoch als recht schwierig und anstrengend (siehe Bilder). Nichtsdestotrotz konnte der gesamte Trupp ein leckeres Mahl verzehren. Das Feuer verlegten wir nun von der Grillstelle des Trupphauses zur Feuerstelle unseres Zeltplatzes. Dort sagen wir lustige Lieder und tranken Chai. P3 profilierte sich als Feuerschamane.
23. August 2020 18km 294m 373m
Heute mussten wir Westernohe verlassen, um unserem Ziel näher zu kommen, so nutzten wir alle die letzte Gelegenheit zu Duschen in diesem Lager, frühstückten und übergaben den Platz blitzeblank gebohnert. Wirklich Lust zum Laufen hatten wir noch nicht und so wurde der Nachmittagssnack, eine Mango, bereits vor dem Mittagessen geschlachtet.
Es dauerte nur wenige Kilometer, bis P2 erneut stürzte und den Boden rot färbte. Wir hatten glücklicherweise Westernohe noch nicht verlassen und waren erst beim Kirschbaum angelangt als das Unglück passierte, so hatten wir noch die Möglichkeit die Wunde ordentlich zu reinigen, bevor wir weiterliefen. In der Zwischenzeit begegnete uns die FSJlerin von Westernohe, die 3 Stunden und 2 Kilometer zuvor unseren Platz abgenommen hatte, mit einem sehr verwunderten Blick.
Nach einer Weile nahmen wir unser Mittagsmahl zu uns, dafür setzten wir uns an einen Tisch auf einer großen Verkehrsinsel. Den restlichen Tag navigierten wir nach Windrädern, das war zunächst auch eine super Idee, bis zu dem Punkt, als wir Rheinland Pfalz verließen und nach Hessen marschierten, dort waren die Wege nicht mehr zuverlässig eingezeichnet und es dauerte eine gute Stunde in der P5 mehrere Kilometer hin- und herlief, um einen guten Weg durchs Dickicht zu finden und die Bundesstraße zu überqueren. Wir ließen in der Zeit unsere Beine auf einer Baumelbank baumeln.
Es sollte nicht lange dauern bis es zu regnen anfing, zuerst nieselte es noch leicht, sodass wir keine Anstalten machten unser Material zu sichern, doch allmählich wurde der Regen stärker, nun zahlten sich auch die verschiedenen Regenschutzkonzepte aus, Während P5, P4 und P1 im Laufen locker ihren Poncho überwarfen, zog P2 kurz sein Rucksack ab und sein Regencape darüber. P3 Regenschutzkonzept war jedoch ausgeklügelter als die anderen, er hatte anstelle eines Ponchos oder eines großen Regencapes mehrere kleine. So wurde jedes Teilstück des Rucksacks nach bestem Wissen und Gewissen eingepackt, dicht war es nicht dafür aber einzigartig!
Diese Erholung auf der Baumelbank hatte sein Gutes, denn später stellten wir fest, dass die für heute ausgesuchte Schlafstelle sehr hoch frequentiert war und wir noch einige Kilometer mehr liefen. Die Zweite Hütte war abgelegen und ein Kampf zu erreichen, aber es lohnte sich!
Vi. und P5 wurden beauftragt noch einmal den Berg herunter zu steigen und Wasser zu holen, während P2, P1 und P3 kochten. Es gab erneut Knödel mit Soße.
24. August 2020 8km 139m 295m
Heute standen wir früh am Morgen auf und starteten mit einem leckeren Frühstück in den Tag. Danach überarbeiten wir die Rout(h)e und packten unsere Rucksäcke. Da einige von uns an ein paar Verletzungen litten, begann die heutige Wanderung langsamer als sonst. Trotz diesem Tempo schaffte es P2 bereits nach etwa 3 Kilometern erneut zu stürzen und sich beide Knie aufzuschlagen. Aber da er das mittlerweile gewohnt war verzögerte sich die Wanderung kaum und wir liegen weiter bis zu einer Schutzhütte. Hier setzten wir unsere Rucksäcke ab und gingen Einkaufen.
Drei Stunden und etwa acht Kilometer dauerte die heutige Einkaufstour, die P4, P5 und P1, erfolgreich bestritten. An der Hütte fanden sie die Hälfte der Zurückgelassenen (Fe.) schlafend vor. Nach einem kurzen Mittagessen machte sich unser Trupp, endlich wieder vereint, auf den Weg. Dabei wurde P2 gezwungen, den gesamten restlichen Weg (1km) mit Stöcken zu laufen, um nicht noch einmal hinzufallen. Recht schnell kamen wir an einem Sportplatz an, an dem wir unser heutiges Nachtlager aufschlagen wollten. Doch zuerst spielten wir einige runden Karten und bestellen Pizza. Diese kam wie bestellt, mit sehr viel Knoblauch (*1). Den Abend ließen wir gemütlich in unseren Schlafsäcken bei einer Cola, voll Freude und Trauer zugleich über unsere morgige Abreise erfüllt, ausklingen.
(*1) nicht viel, sondern genau richtig
25. August 2020 6km 18m 98m
Der heutige Tag begann mit einem malerisch schönen Sonnenaufgang. Geweckt von der Sonne ging es kraftvoll und motiviert in den Morgen. So zumindest die Vorstellung, die Realität sah anders aus.
Durch die brutzelnde Sonne viel zu früh aus dem Schlaf gerissen, begann der Tag in einer Wolke aus Knoblauch. Wir lernten, dass Knoblauch nicht nur gegen Vampire, sondern auch gegen Moskitos hilft, denn Tote Schnaken lagen rings um uns herum verteilt, offensichtlich nicht in der Lage, unsere Duftwolke unbeschadet zu durchfliegen, um unser Blut zu saugen. Zum Frühstück wurde Zopf mit Cola serviert, ein würdiges letztes Hike Frühstück. Beim Packen ließen wir uns Zeit, denn heute waren nur noch 6 Kilometer bis zum Bahnhof zu bewältigen. Gegen 10:00 Uhr schnallten wir uns die Rucksäcke zum letzten Mal auf und verließen das Vordach des Sportheims FC Wacker Merkenbach.
Der Weg war wenig spektakulär führte aber am idyllischen Wanderweg B277 vorbei und kreuzte den Fernwanderweg A45. Im REWE füllten wir unsere Wasserreserven auf und bereiteten uns auf 3 weitere Stunden im Herborner Stadtpark vor. Dank eines Spielplatzes und einer entsprechenden Wippe konnten einfache Prinzipien der Physik für jeden Rover veranschaulicht werden. Kulinarisch exquisit war auch unser Mittagessen, Brot mit Aufstrich und Salamis. Nach 10 Tagen wurde dies allerdings nicht mehr gebührend gewürdigt und wurde daher um einen Zitronenkuchen ergänzt.
Um 14:00 Uhr brachen die müffelnden Wasserbüffel zum Bahnhof auf. Dort angekommen mussten wir zuerst die Rucksäcke zuggerecht herrichten und alles was „rumbembelt“ entfernen. An einem nahegelegenen Stromverteiler konnten wir das Balzverhalten eines Stinktiers beobachten, um das sich drei Weibchen sammelten. Dann endlich ging die dreistündige Bahnfahrt los. Die Gruppe kam einstimmig überein, dass ICE Sitze die bequemsten und S-Bahnen doof sind.
Le Fin (spanisch für „Aller Anfang ist schwer“)
Bonjour fürs Lesen