Um 8 Uhr 50 morgens haben wir uns am Gemeindezentrum getroffen, kurz nach neun waren wir dann auch vollzählig und die Christbaumaktion konnte starten. Wie von den Ministranten festgelegt wurden wir auf die verschiedenen Fahrzeuge aufgeteilt. Manche hatten Glück und bekamen einen Platz auf dem LKW, andere mussten auf dem Bulldog mitfahren, was auch nicht schlecht war, nur langsamer ? .
Drei Stunden lang haben wir Bäume gesammelt und aufgeladen, davon kann nicht viel Interessantes berichtet werden, deswegen ist hier ein schönes Bild von einem Baum (und Shania).
Die kleineren Fahrzeuge mussten mehrmals ihre Fracht abladen und so waren nur die LKW und der Bulldog bereits zum Mittagessen fertig mit ihren Bereichen und konnten entspannt essen. Nach dem Essen halfen die fertigen Gruppen beim Aufräumen, während die anderen Gruppen nochmals loszogen, bis 14 Uhr waren alle Gebiete baumfrei und jeder konnte nach Hause gehen.
Abschließend lässt sich sagen, dass nicht nur der Baumpreis die letzten beiden Jahre um je 50ct gestiegen ist, sondern auch die durchschnittliche Baumhöhe hat deutlich zugenommen (sowie deren Gewicht ?).
Auch in diesem Jahr war die Aktion sehr erfolgreich und wir freuen uns schon auf die nächste Aktion!
Als wir an diesem Tage zum Auguste-Pattberg-Bildungszentrum strömten, wußten wir noch nicht, welche Aufgaben uns erwarten würden, doch die erste wurde uns bereits um 17:07 offenbar. Es handelte sich hierbei um das nicht wirklich fordernde Spielchen, einen Fallschirm aufzufangen, an welchem ein Säckel mit Buchstaben darin festgebunden war, aus welchen von uns erwartet wurde, ein Wort zu legen, vermittels dessen sich ein Hinweis auf unsere Tätigkeit ergab. Als wir das Wort Generationen legten, dachte mancher zunächst, den Zonk gezogen zu haben, was sich jedoch später als tückischer Trugschluß herausstellte, denn die Tätigkeit bestand weder darin, mürben Zivildienstleistenden gleich die Alten im Rollstuhl von A über C nach B zu transportieren, noch diese im Bette umzudrehen oder ihnen Brei zu füttern, sondern kraft unserer eigenen Hände Geschick eine Kräuterspirale sowie ein Klangspiel und ein Spalier zu errichten, außerdem die Subjekte unserer Dienstbarkeit bei einem Sonntagsfest zu bespaßen. Vom APB schlängelte sich sodann eine Karawane motorbetriebener Droschken durch die Gassen, um am Ökumenischen Zentrum der Waldsteige uns mitsamt Gepäck auszuspeien, woraufhin wir selbiges im Konferenzraum im Untergeschoß verstauten, um dann auf Erkundungstour im Seniorenstift Tannenhof das Terrain zu besichtigen und Grundlagen für eine solide Planung zu schaffen.
Ebenjene konnten wir dann durchführen, sobald wir unseren Abstecher beendet hatten und zurück im ÖZ waren. Dort ersannen wir den Grundriß der Kräuterspirale, welcher in der Rohversion in ein goldenes Rechteck einzupassen war, sich jedoch im weiteren Verlauf aus Platzgründen zu einem Kreis verschob. Als Erklärung für Fachunkundige sollte man anführen, daß eine Kräuterspirale einer Steigerung der Krautformen von unten nach oben bzw. von außen nach innen darstellt, wobei dieselbe ganz harmlos mit einem Teich und einem Bündel Brunnenkresse beginnt, um sich dann über Minze, Thymian, Salbei, Melisse und Estragon immer weiter zu steigern und schließlich in einem Feuerwerk bunter Blumen zu eskalieren. Als diese Planung und die des Klangspiels, das sich aus zwei torartigen Triumphbögen aus feinsten Hölzern zusammensetzt, an welchen die Klangkörper aus den reinsten Metallen und exotischen Bambusgehölzen befestigt werden sollten, errichteten wir unser Nachtlager aus Schlafsäcken und Isomatten. Danach wurden bei denen, die über 16 waren, Spiele interessanter bis seltsam-befremdlicher Art veranstaltet; als Alternative boten sich interessantere Diskussionen über Quanten-, Atom-, Teilchen- und Molekularphysik an.
Geweckt wurde bereits um 6:40 mit äußerst lauter und äußerst stilloser "Musik", welche vermutlich eigens zu diesem Zwecke aufgenommen wurde. Nach dem Frühstück um 7:00 (Es war ein buntes Buffet mit Müsli, Brötchen, Getränken [Milch eingeschlossen!!] sowie Konfitüren aller Sorten) ging es bergan zum Altersheim, wo wir unsere Taten wirkten. Für die Kräuterspirale zogen wir zunächst mit einem Messer einen Zirkel von anderthalb Metern Radius in den Boden, welcher dann bis 15 cm Tiefe ausgehoben wurde, wobei, durch einfachste mathematische Operationen nachzurechnen, ein Aushubvolumen von ungefähr 105 Litern entstand. Das entstandene zylindrische Loch wurde zuerst mit Natursteinen umgeben und dann mit Schotter befüllt, auf welchen durch den tatkräftigen Einsatz giftgrüner Sprühfarbe der Grundriß der Spirale aufgetragen wurde. Die dem Loch entwendete Erde wurde jedoch keineswegs abtransportiert, sondern in unmittelbarer Nähe zu selbigem gelagert, da die Absicht bestand, die Spirale später mit jener aufzufüllen. Inzwischen bestellte die Klangspiel-Gruppe nur die feinsten der feinen Materialien, woraus das Klangspiel und auch die Kräuterspirale gefertigt werden sollten: Edelstes Buchen-, Birken- und Fichtenholz wurde verbaut, die Klangstäbe aus reinstem Aluminium, glänzendem Kupfer, mehrlagigem Edelstahl und wohlklingendem Bambus errichtet und die Kräuterspirale gar aus Backsteinen bester Qualität und prächtigem Naturstein gefertigt. Nach dem Mittagessen, welches wir im Heim zu uns nahmen, nämlich Steinpilzsuppe und entweder Pangasiusfilet mit Kartoffeln und Sauce Hollandaise oder Pfannkuchen mit Gemüsefüllung, dazu gemischtes Eis im Becher mit Sahnehäubchen als Dessert, fingen wir an zu mauern, was aber recht zügig voranging: Bereits am Ende des Tages waren wir fertig, nicht zuletzt, da wir einen äußerst fähigen Maurerlehrling unter uns hatten, aber auch, weil wir zwischen die Backsteine auch ein paar Natursteine mogelte. Die Festgruppe dagegen hielt sich den ersten Tag ans Planen und veranstaltete noch dazu einen Musikworkshop, der bei den Teilnehmern nicht nur akustische, sondern auch sonstige positive Resonanzen auslöste. Gesungen wurden neben diversen geistlichen Liedern auch die Schlager von den Sechzigern aufwärts und als Kirsche auf der Sahnehaube das Badnerlied. Neben der Bestellung pflegte die Klangspiel-Gruppe auch das Ordnen und Sortieren der Röhren, was dann aber zunehmends in einer Art Ballspiel resultierte. Nach getaner Arbeit gab es zum Abendessen Geschnetzeltes und mannigfache Diskurse. Einziges Manko des Tages: Eine Yoga-Gruppe (Tai-Chi?), welche uns leider vom Vorplatz verbannte.
Nach dem Wecken, was obligatorisch wieder 20 Minuten zu früh geschah, auch diesmal mit lautem Getöse, ging es wiederum ans Frühstück und postwendend an die Arbeit, wo wir zunächst die Kräuterspirale mit großen Natursteinen auslegten, woraufhin ein Disput mit dem Organisations- und Betreuungskomitee erfolgte und letzte Mauerarbeiten vollzogen wurden. Zur selben Zeit tätigte die Klangspiel-Gruppe noch immer diverse Einkäufe, u.a. beim Baumarkt, während es die Festgruppe vorzog, Vorlagen für ein Bastelprogramm zu konstruieren, welches noch am selben Tage den Betreffenden vorgelegt werden sollte. Um präzise 10 Uhr 15 erfolgte zu den Klängen von "Also sprach Zarathustra" (jener bekannten und atemberaubenden Tondichtung von Richard Strauss) die monumentale Grundsteinlegung. Zu diesem Behufe wurde ein Wacker, der zuvor mit grüner Farbe besprüht worden und mit unseren Unterschriften gezeichnet worden war, am Boden des Innenstücks der Spirale versenkt, obgleich die Mauerarbeit schon beinahe beendigt war: Einzig das Zentrum mußte noch vom Rest der Schnecke abgetrennt werden, ein Akt der praktischerweise gleich nachfolgend erledigt wurde. Sodann wurden beide Kompartimente mit Kieseln und Erde verfüllt, wobei letztere aus zwei Schichten bestand, von welchen die untere nährstoffreicher, die obere aber lockerer war. Letzte Abtransporte der Erde und des Kies geschahen in dem Zeitrahmen, da auch die Kräuter eingepflanzt wurden. Jedes Kräutlein bekam ein eigenes Namensschild, auf welchem im Brandzeichen die deutsche botanische Bezeichnung desselben abzulesen war. Dazu wurden in Dreiergrüppchen jeweils Scheiben von einem Baumstumpf nach Wahl abgetrennt, wobei immer zwei Leute sägten, der Dritte aber zwecks Stabilisierung der Lage des Rohstoffs auf demselben saß und simultan dazu (!) die Scheiben abschmirgelte.
Um 3 Uhr nachmittags war die Pflanzung beendet, um 5 Uhr das letzte Schildchen gefertigt und angeordnet. Da wir dank unserer wohldurchdachten Terminplanung, unseres Arbeitseifers und der tatkräftigen Unterstützung der Senioren, beispielsweise die kostenlose Versorgung mit Viktualien und Flüssiggütern, noch 22 Stunden Zeit hatten, ehe die Frist verstrich und das Projekt vorgestellt werden mußte, schufen wir noch eine Parkbank durch die intelligente Neugruppierung der Teile eines Baumes, sowie einen Fußweg aus Natursteinplatten, der, ohne das Existenzrecht des Grases zu verletzen, erlaubt, zum Baukörper der Kräuterspirale zu gelangen. Weiterhin fanden wir noch genug Zeit, um das Gras, welches wir im Umkreis der Schnecke aushoben, neu einzupflanzen. Auf diese Weise gelang es uns, das Plansoll um schätzungsweise 35 % überzuerfüllen. Doch nicht nur dieser Gestalt war die Arbeit, die wir leisteten: Zum Abend hin, als die gesamten Klangkörper eintrafen, vollbrachten es die Mitglieder betreffender Gruppe, den Torbogen zu errichten, an welchem die Klangstäbe angebracht wurden, eine Handlung, welche sofort danach vollführt wurde, sowie Leitschienen oben und unten anzubringen, welche neben dem ästhetischen Aspekt auch die Funktion hatten, daß die Klangkörper nicht miteinander interagieren und so keine Dissonanzen erzeugt werden können. Auch ein Klöppel wurde angebracht, was die Tätigkeit des Spielens enorm vereinfachte. In der Zwischenzeit gelang es der Festgruppe, mit den Senioren ein Bastel- und ein Backprogramm auszuführen, aus welchem mehrere dekorativen Objekte in Marienkäferform, offensichtlich zum Anbringen an Tischen bestimmt, und fünf Kuchen in Form einer "72" resultierten. Auch von sonstigem Essen gab es reichlich, sei es eine Nudelsuppe zum Mittagessen oder eine deftige Gulaschbrühe zum Abendessen zurück im ÖZ.
Bevor das Fest losging, nämlich um 2 Uhr 30 nachmittags, harrten noch gewisse Altlasten unserer Arbeit ihrer Beseitigung: Zunächst wurde das Klangspiel fertiggestellt, dann wurde der Gartenplatz von Planen, Schubkarren, Werkzeugen et cetera bereinigt, woraufhin das Amt eines "Graswächters" eingeführt wurde, der dafür Sorge zu tragen hatte, daß niemand den Bereich des frisch gesäten Grases anrühre, und im Falle des Eintretens jener mißlichen Situation der Übeltäter tunlichst zurechtzuweisen hatte, auf daß das Aufkeimen des Saatguts nicht gehindert werde. Ferner wurde noch eine Müllkette über den gesamten Platz gebildet, welche die Funktion hatte, unerwünschte Nebenwirkungen unserer Arbeit zu beseitigen.
Für das Fest selbst mußten 28 Stühle und 7 Tische an Ort und Stelle verbracht werden; auch über die zeitweilige Errichtung einer Jurte wurde debattiert, der Vorschlag jedoch nie in die Tat umgesetzt. Das Fest bestand in erster Linie daraus, daß ein einstudiertes Gesangsstück, vier Kompositionen für Flaschenorgel (und eine Zugabe) sowie ein Luststück über ein Mehrzweckbekleidungsstück rezitiert und theatralisch umgesetzt wurden, daß die Früchte unserer Hände Arbeit den Senioren übergeben wurden und daß neben dem Gebrauch von Helium zwecks Ballonbefüllung und Stimmverzerrung auch Selbstbedienung an den vielfältigen Kuchen betrieben wurde.
Daneben erfolgte auch ein Impuls nichtphysikalischer Art (p ≠ m∙v) und die Erheiterung der Senioren durch das Auflegen der größten Schlager von den Fünfzigern bis heute. Nach einer Ansprache des Paten und dem Wegräumen der Tische, Stühle und Bänke ergab sich die nicht weiter erstaunliche Tatsache, daß wir sehr weit mit unserer Arbeit im Soll waren, was auch in der Zeitung thematisiert wurde.